Zeit-Gedanken

Ich habe länger nicht die Zeit gefunden, etwas in meinem Blog zu schreiben. Kann man Zeit überhaupt finden, haben, nehmen, verlieren? Wie auch immer … nicht nur die Ereignisse, die ich in meiner Umgebung und überall auf der Welt wahrnehme, scheinen sich zu überschlagen, auch in meinem persönlichen (Er)Leben ist das so. Die Zeit scheint sich zu beschleunigen. Was früher eines längeren Entwicklungsprozesses bedurft, scheint sich inzwischen – kaum initiiert – fast schlagartig zu realisieren. Wünsche werden wahr, kaum das sie gedacht sind – ob bewusst oder unbewusst, ob im dienlich oder hinderlich. Wie kann das sein?

Zeit ist eine menschliche Dimension. Tiere haben dieses Zeitempfinden nicht. „Zeit erfahren heisst für das Individuum, aus sich selbst herauszugehen, im Fluss der Dinge und des Bewusstseins sich selbst zu erkennen und zu zeigen.“ lese ich in einem Buch. Nun ja, Tiere gehen nicht aus sich selbst heraus – vielleicht kennen sie deshalb auch kein Burn Out.

Was ist also Zeit? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht“, schrieb der Kirchenvater Augustinus vor über 1500 Jahren. Zeit ist eine Illusion, meinte schon Einstein und diese Erkenntnis setzt sich in der modernen Physik zunehmend durch.

Seit Jahren trage ich keine Uhr mehr. Diese Uhr wollte mich stets in Kästchen zwängen, welche sich ihrerseits immer mehr auflösen wollten. Da ich beschlossen hatte, die Kästchen loszulassen und lernen wollte, mich dem Fluss des Lebens wieder anzuvertrauen, konnte ich diese Uhr an meinem Handgelenk nicht mehr vertragen. Diese Uhr, die meinem Puls übertönen wollte, ihm den Rhythmus der menschlichen Kultur „eintakten“ wollte – so dass ich meinen eignen Lebensrhythmus, den Rhythmus von Erde und Kosmos nicht mehr spüren konnte.

Wer kennt nicht den seligen, selbst-vergessenen Ausdruck auf dem Gesicht eines Kindes, vertieft im zeitlosen Spiel. Wer kennt nicht das Gefühl von „Aus-Zeit“, von zeitlosem Da-Sein. Und wer kann sich nicht an das Entstehen vorher nicht gekannter „Zeit-Gefühle“ und Ängste erinnern, die sich spätestens dann entwickeln, wenn wir in die Schule kommen: „Nur nicht zu spät kommen!“, „Oh je, Hausaufgaben vergessen?“, „Geht die langweilige Stunde denn nie zu Ende?“, „Wann sind endlich Ferien?“

Welchem der beiden Zustände geben wir wohl den Vorzug? Erwachsene kennen den zeitlosen Zustand, auch „Flow“ genannt, oft nur noch aus Erfahrungen in vollkommener Vertiefung in die Musik, in das Malen oder auch beim Bergsteigen oder anderen Sportarten. Wenn wir dieses Gefühl auf die Arbeitswelt übertragen: welcher Zustand wäre wohl zuträglicher? Häufig ist es der objektive oder subjektive Druck der Zeit, der zu Burn Out, Rückenbeschwerden, Mobbing, Team-Konflikten oder anderen Phänomenen „unserer Zeit“ führt. Das heisst sicher nicht, dass wir ganz auf Arbeitszeiten, Termine oder ähnliche zwischenmenschliche Vereinbarungen verzichten können. Aber es geht um das gesunde Mass, um „kästchenfreie“ Zweckmässigkeit. Und es geht um die freie Wahl der Entscheidung, um Selbstbestimmung, Verantwortung und Bewusstheit.

Mitarbeiter, die im Flow sind – das ist heute wissenschaftliches Allgemeinwissen – sind jedenfalls kreativer, innovativer, flexibler, produktiver, zufriedener und gesünder. Tja, und wie kommen wir nun in diesen Flow, in diesen zeitlosen Zustand der Verbundenheit? Die Uhr abzulegen ist sicher schon mal ein guter Schritt. Nicht alles zu verplanen, Termine auf das unbedingt notwendige Mass zu beschränken ist ebenfalls ein guter Schritt. Damit öffnen sich (Zeit)Räume, in denen der Fluss wieder fliessen kann, Impulse anklopfen können, Intuitionen Öffnungen finden, Veränderungen denkbar werden, Visionen Raum greifen und Bewusstheit und Schöpferkraft sich entfalten können.

Schöpferkraft! Ja, sie wird immer wirksamer in dieser phantastischen Zeit, in welcher wir leben. Ich habe es eingangs schon erwähnt: Wünsche werden immer leichter und schneller wahr. Nicht zufällig werden in den letzten Jahren Bücher wie „Bestellung beim Universum“ oder „The Secret“ immer populärer. Auch in der Wissenschaft beginnen sich revolutionäre Erkenntnisse in dieser Hinsicht durchzusetzen  – und dies nicht nur in der Quantenphysik.

In der Biologie beginnen sich Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern zu verbreiten, welche die bisherigen Glaubenssätze völlig auf den Kopf stellen. So legt beispielsweise der Zellbiologen Bruce Lipton in seinem Buch „Intelligente Zellen“, seine jahrelangen Forschungen und Erkenntnisse dar, nach denen unser physisches Dasein keineswegs durch unsere DNA bestimmt und begrenzt wird. Sogar die DNA ist veränderbar! Durch uns selbst, durch unsere inner Haltung. Je nachdem, welche Gedanken wir denken, welche Gefühle wir fühlen, welchen Glaubenssätzen und Verhaltensmustern wir anhängen.

Selbst in diese Hinsicht, ist also die deterministisch bestimmte Opferhaltung „out“. Wir können zum Täter im Positiven werde, zum Schöpfer unseres Lebens. Das erfordert Eigenverantwortung und den Willen zu einem wahrhaftigen Leben. Das erfordert auch Präsenz und Bewusstheit, denn wir müssen umsichtig sein, mit dem was wir denken bzw. wünschen. Das Universum kann nicht unterscheiden, ob wir Gedanken bewusst oder unbewusst denken. Das durfte ich selbst vor kurzem in einem eher amüsanten Intermezzo erfahren.

Ich beabsichtigte einen Ausflug auf den Säntis und wollte dort auch gerne übernachten. Dann erfuhr ich, dass der Gasthof auf dem Säntis leider zu dieser Jahrszeit geschlossen ist, was meinen inneren Protest hervorrief mit der leicht trotzigen Haltung: „Aber ich wollte doch …!“ Nun … Wünsche werden wahr! Die letzte Bahn ins Tal fuhr ab – ohne mich! Der Schlussdienst, der stets noch mal die ganze Bergstation nach Gästen absucht, hatte mich übersehen. Ich hatte die Zeit für die letzte Abfahrt übersehen und so verbrachte ich eine unbequeme, teilweise etwas unheimliche, aber spannende Nacht, mutterseelenallein auf dem Säntis. Immerhin war es einigermassen warm in der Station, es gab Wasser und Toiletten, ich hatte keine Verpflichtungen am nächsten Tag und ich konnte sogar den gewünschten Sonnenaufgang mitsamt einem grandiosen Wetterspektakel geniessen.

Dass es zunehmend einfacher wird, Wünsche in der Materie zu manifestieren, erfahre ich auch in anderen Bereichen meines Lebens. Das funktioniert allerdings immer nur dann, wenn diese Wünsche auf allen Ebenen präsent und kraftvoll sind. Es nützt nichts, wenn ich bewusst etwas wünsche und gleichzeitig auf einer unbewussten Ebene überzeugt bin, dass das „eh nichts wird“, „ich es nicht verdient habe“ oder das ja „zu schön um wahr zu sein“ wäre. Auch in dieser Hinsicht erfordert es also Bewusstheit und Wahrhaftigkeit.

Alles geht schneller in Erfüllung, die Zeit beschleunigt sich und löst sich doch gleichzeitig auf. „Wie kann das sein?“, fragte ich eingangs.

Eine Erklärung liefert uns der jahrtausende alte Maya-Kalender. Nach der Zeitrechung des Maya-Kalenders durchläuft die menschliche Bewusstseins-Entwicklung in dem gegenwärtigen „Sonnenzyklus“ von 5.125 Jahren mehrere Stufen, die jeweils in 13 Entwicklungs-Abschnitte eingeteilt sind. Mit jeder Stufe beschleunigt sich die Frequenz um das 20-fache. Dies bedeutet, dass Entwicklungen, welche in der Generation vor uns noch 256 Jahre dauerten, in der Zeit ab 1999 nur noch 12,8 Jahre beanspruchten.

Gestern, am 09. März, begann die letzte Stufe, die „Universale Konvergenz“. Nunmehr benötigt eine vergleichbare Entwicklung sogar nun nur noch 234 Tage. Wenn wir die jeweils 13 Entwicklungs-Abschnitte anschauen, so sind persönliche und kollektive Entwicklungen, die in den letzten 13 Jahren noch 360 Tag benötigten, nun innerhalb von nur 18 Tagen möglich!

Dass dies kein Humbug ist, machen auch solche kollektiven Entwicklungen glaubhaft, wie wir sie gegenwärtig in Nordafrika beobachten können. In für bisherige Verhältnisse rasanter Geschwindigkeit werden politische Systeme abgelöst und es werden neue geschaffen. Auch anderswo auf der Welt übernehmen Menschen immer mehr Eigenverantwortung. Lügen haben immer kürzere Halbwertszeiten. Menschen mit gemeinsamen Interessen schliessen sich zusammen, bilden Einheiten um gemeinsam zu erschaffen, was ihnen lebenswert ist. Es geschehen Dinge auf der Erde, die noch vor wenigen Monaten undenkbar waren.

Die gegenwärtig letzte Stufe – und damit der überlieferte Maya-Kalender – endet bereits am 28. Oktober 2011. Dieses „Ende der Zeit“ erfüllt mich keinesfalls mit apokalyptischen Ängsten, sondern mit Freude auf einen Quantensprung im menschlichen Bewusstsein – hin zu einem neuen Einheitsbewusstsein. Dieses Ende impliziert für mich den Beginn eines neuen Zeitalters – geprägt von neuen politischen und wirtschaftlichen Systemen, neuen gesellschaftlichen Strukturen, von Verantwortungsbewusstsein, Wahrheit, Empathie, Freiheit, Kreativität, Leichtigkeit und Lebensfreude. Kein Zweifel – spannende Zeiten!



Seit Jahren trage ich keine Uhr mehr, weil sie mich innerlich in Kästchen zwängen will, die sich immer mehr auflösen, nach meinem Empfinden. Da ich beschlossen hatte, die Kästchen und die Illusion der Kontrolle loszulassen, mich stattdessen dem Fluss des Lebens wieder anvertrauen wollte, konnte ich irgendwann diese Uhr an meinem Handgelenk nicht mehr vertragen. Die Uhr, die meinem Puls den Rhythmus der menschlichen Kultur „eintakten“ wollte, damit ich meinen Lebensrhythmus, den Rhythmus von Erde und Kosmos nicht mehr spüren kann. Das heisst ja nicht, dass man sich nicht mehr an Arbeitszeiten, Termine oder ähnliche zwischenmenschliche Vereinbarungen halten muss – aber es geht hier um die freie Wahl der Entscheidung, um Selbstbestimmung, Verantwortung und Bewusstheit. 

Wer kennt nicht den seligen, selbst-vergessenen Ausdruck auf dem Gesicht eines Kindes, vertieft im zeitlosen Spiel. Und wer kann sich nicht an das Entstehen vorher nicht gekannter „Zeit-Gefühle“ und Ängste erinnern, die sich spätestens dann entwickelten, als wir in die Schule kamen: „Nur nicht zu spät kommen!“, „Oh je, Hausaufgaben vergessen?“, „Geht die langweilige Stunde denn nie zu Ende?“, „Wann sind endlich Ferien?“

Und, welcher der beiden Zustände ist wohl jedem lieber? Erwachsene kennen den zeitlosen Zustand, auch „Flow“ genannt, oft nur noch aus Erfahrungen in vollkommener Vertiefung in die Musik, in das Malen oder auch beim Bergsteigen oder anderen Sportarten.

Eine Antwort auf „Zeit-Gedanken“

Hinterlasse einen Kommentar