Ausstieg aus dem Hamsterrad – Leiden oder Leben?

Die Mail einer Freundin und das Gefühl, das ich bekam von ihrer Situation und dem Existenzdruck unter dem sie sich fühlt, erinnert mich an meine eigene Situation vor einiger Zeit. Ich stand unter solch einem enormen finanziellen Druck, dass ich mich wie gelähmt fühlte. Meine Ehe war gerade im Begriff sich aufzulösen, ich war plötzlich allein erziehend mit zwei Kindern und hatte die hohe Miete für ein Haus aufzubringen, an das ich vertraglich für eine längere Zeit gebunden war. Unterhalt bekam ich zunächst keinen, die Erträge aus meiner alten, auf Provisionsbasis verkauften Firma, waren aufgrund der Wirtschaftskrise total eingebrochen. Ich fühlte mich gefangen in einem Hamsterrad von Existenzängsten, Ohnmacht, Wut und Trauer. Zum Ausstieg aus dem Hamsterrad verhalf mir der Satz eines guten Freundes: „Solange du dich als Opfer der Umstände fühlst, wirst du nichts ändern!“ …

Opfer der Umstände! Das ging mir mitten ins Herz. Wie eine Bombe platzte die Ungeheuerlichkeit der Erkenntnis in mir. Weiterlesen „Ausstieg aus dem Hamsterrad – Leiden oder Leben?“

… ein guter Zeitpunkt für einen Perspektivenwechsel.

Heute habe ich eine Freundin besucht – wir waren zusammen auf der Pferdemesse. Es geht ihr nicht gut. Sie ist in einer grossen Verzweiflung und fühlt sehr starke Existenzängste. In den letzten Jahren hat sie in ihrem Leben vieles verändert auf der Suche nach einem Leben, das es wert ist, Leben genannt zu werden. Ihr altes „Leben“ bestand au dem Rennen im Hamsterrad der Firma, dem Versuch in einer sehr männlich dominierten Branche ihr Weiblichkeit zu bewahren und es bestand auch aus, oft schwerer, Krankheit. Die Sehnsucht, nach etwas anderem liess sie nie los und sie probierte einige Wege aus auf der Suche nach diesem anderen. Schliesslich spürte sie, dass es eine tiefgreifende Veränderung ihrer Umstände brauchte. Sie setzte um, was sie schon länger tun wollte und trennte sich von ihrem Mann. Sie merkte, dass sie es in der Firma nicht mehr aushielt und fand auch den Mut, den gut bezahlten Job zu kündigen um sich selbständig zu machen. Und wo sich schon mal dabei war, wechselte sie auch gleich den Ort und zog um – ans Wasser, das wollte sie schon immer hin. Das Wasser, das Fliessen, das war schon immer ihr Ding.

Nun, nach zwei Jahren, merkt sie, dass sie selbst nicht im Fluss ist. Sie steckt mit beiden Beinen in einem Sumpf aus alten Mustern und Strukturen. Sie sucht Leichtigkeit, sie sucht Wege aus der Lähmung heraus zu kommen und es ist ihr sehr bewusst, dass die tiefe Wahrheit die ist, dass sie den Willen zum Leben immer noch nicht gefunden hat. Weiterlesen „… ein guter Zeitpunkt für einen Perspektivenwechsel.“