Heute habe ich in alten Unterlagen gekramt und habe etwas gefunden, das ich vor 10 Jahren geschrieben habe und das immer noch aktuelle ist. Ich sass bei Starbucks an der Börse in Frankfurt. Ich schaute vom Fenster in der oberen Etage auf die Strasse, auf den Strom der Menschen da unten. Ich beobachtete, liess es auf mich wirken. Beobachtete auch meine Gedanken, Gefühle dazu … und begann zu schreiben …
Sie rennen, sie hetzen, sie rennen selbst bei Reden. Es ist eine Schablone – gelegt über das tote Leben um diesen Tod und die innere Starre nicht zu spüren, nicht bemerken zu müssen. Wehe, wenn ein Break eintritt, durch Krankheit, Wochenende, Urlaub … dann droht die Leere spürbar, gegenwärtig zu werden. Also gilt es, auch dies zu deckeln. Krankheit wird weg medikamentiert, Freizeit mit Aktivität gefüllt.
Irgendwann der Burnout, der Zusammenbruch oder auch „nur“ die Frage nach dem Sinn. Was jetzt? Auszeit im Kloster? Vision Quest? Coaching?
„Auszeit“ – das Wort ist interessant. Gibt es eine Auszeit vom Leben? Das Leben ist ein Fluss, der nicht anhält – nicht einmal mit dem Tode, der lediglich den physischen Körper vergehen lässt. Andererseits nehmen die meisten von uns andauernd eine Auszeit vom Leben, denn dieses ganze Gehetze ist doch nicht wirklich Leben!? Es tut nur so. Dieses Rennen ist ohne Herz, ohne Liebe, ohne Freude.
Wenn Kinder rennen und springen, dann tun sie dies aus einem inneren Bedürfnis heraus; sie tun es mit Freude; es ist ihr natürlicher Antrieb. Ihre Seele bewegt ihren Körper und lässt ihn ohne Überlegung und ohne Planung die Richtung finden.