Weg von – hin zu

Ich habe eine amüsante Geschichte gehört:

„Es herrscht Aufregung im Wald! Fast schon Panik. Es geht das Gerücht herum: Der Bär habe eine Todesliste, auf der alle Tiere stünden, die er in nächster Zeit zu fressen gedenke! Es wird gemunkelt, wer wohl auf der Liste stehe. Es wird diskutiert, was man wohl tun könne und überall stehen Gruppen zusammen und tuscheln.

Schliesslich fasst der starke Hirsch einen Entschluss und geht zum Bären. Mutig baut sich der Hirsch vor dem Bären auf, schaut ihm ins Gesicht und fragt: „Sag mal lieber Bär, es wird gemunkelt, dass du eine Todesliste hast. Stimmt das?“ „Ja, dass stimmt!“, sagt der Bär. Weiterlesen „Weg von – hin zu“

Über die Zukunft und den Unterschied zwischen kämpfen gegen und kämpfen für

Gestern Abend war ich auf einem Konzert von Pippo Pollina, einem Liedermacher aus Zürich, der in Palermo aufgewachsen ist. Abgesehen davon, dass seine Musik und die Texte einfach grandios sind, hat er in seinen Ansagen einige Dinge gesagt, die ich sehr treffend und weise fand. Manches hat mich auch sehr nachdenklich gemacht und auch inspiriert. So hat Pippo eine Begebenheit aus seiner Jugend erzählt, in der es um einen Ausflug in die Geschichte Palermos ging. Er meinte, dass ihn die Geschichte immer brennend interessiere, die Zukunft hingegen weniger. Vielleicht gäbe es einen physischen Ort, an dem die ganze Vergangenheit gespeichert sei und man könne dort alles „nachschlagen“ … das fände er toll.

Was die Zukunft beträfe, brauche man ja einfach nur abzuwarten und erfahre dann ganz von selbst wie sie werde. Einerseits muss ich über die Wahrheit in diesen Worten schmunzeln. Andererseits ist es so, dass wir mit unserer inneren Haltung bezüglich der Zukunft, dieselbe ja auch mitgestalten.

Für die Gegenwart interessiert sich Pippo zweifellos mehr als die meisten Menschen, denn warum sonst würde er sich kritisch über die Politik und über Missstände der Gegenwart äussern. Ich empfinde seine Kritik nicht als Kampf gegen das was ist, sondern als zukunftsgerichtet. Seine Art der kritischen Wahrnehmung der Gegenwart, sein Hinschauen, sein Sich Äussern ist nach meinem Empfinden verbunden mit dem Wunsch und der Sehnsucht, es möge sich etwas ändern – und in dem Sinne auch zukunftsgerichtet. Wünsche und Gedanken sind Energie und gestalten die Zukunft – so oder so. Diese Tatsache wird oft unterschätzt, oft belächelt und ist doch gleichzeitig durch die jüngsten Forschungen der Quantenphysik belegbar. Weiterlesen „Über die Zukunft und den Unterschied zwischen kämpfen gegen und kämpfen für“

… ein guter Zeitpunkt für einen Perspektivenwechsel.

Heute habe ich eine Freundin besucht – wir waren zusammen auf der Pferdemesse. Es geht ihr nicht gut. Sie ist in einer grossen Verzweiflung und fühlt sehr starke Existenzängste. In den letzten Jahren hat sie in ihrem Leben vieles verändert auf der Suche nach einem Leben, das es wert ist, Leben genannt zu werden. Ihr altes „Leben“ bestand au dem Rennen im Hamsterrad der Firma, dem Versuch in einer sehr männlich dominierten Branche ihr Weiblichkeit zu bewahren und es bestand auch aus, oft schwerer, Krankheit. Die Sehnsucht, nach etwas anderem liess sie nie los und sie probierte einige Wege aus auf der Suche nach diesem anderen. Schliesslich spürte sie, dass es eine tiefgreifende Veränderung ihrer Umstände brauchte. Sie setzte um, was sie schon länger tun wollte und trennte sich von ihrem Mann. Sie merkte, dass sie es in der Firma nicht mehr aushielt und fand auch den Mut, den gut bezahlten Job zu kündigen um sich selbständig zu machen. Und wo sich schon mal dabei war, wechselte sie auch gleich den Ort und zog um – ans Wasser, das wollte sie schon immer hin. Das Wasser, das Fliessen, das war schon immer ihr Ding.

Nun, nach zwei Jahren, merkt sie, dass sie selbst nicht im Fluss ist. Sie steckt mit beiden Beinen in einem Sumpf aus alten Mustern und Strukturen. Sie sucht Leichtigkeit, sie sucht Wege aus der Lähmung heraus zu kommen und es ist ihr sehr bewusst, dass die tiefe Wahrheit die ist, dass sie den Willen zum Leben immer noch nicht gefunden hat. Weiterlesen „… ein guter Zeitpunkt für einen Perspektivenwechsel.“