Dualität bestimmt unser menschliches Denken und unsere menschliche Wahrnehmung. Jedes Kind bekommt von klein auf eingetrichtert, was gut und was böse sei. Eigentlich weiss jeder Mensch, wenn er auf die Welt kommt, genau, was gut ist im Sinne von dienlich – und auch was nicht dienlich ist, sowohl für den Einzelnen aus auch für das Gemeinwohl. Es ist einfach eine angeborene, gesunde Grundeinstellung, die auch Tieren habe. Tiere stellen das nicht in Frage und leben einfach so, wie es für sie selbst und ihre Umgebung, welche ihre Lebensgrundlage ist, gut ist. Menschen verschieben, ja verdrehen, diese gesunde Grundeinstellung durch Erziehung, Kultur, Religion. Ich will hier einige Beispiele geben.
Das Kind schreit in der Nacht, wenn es Nähe sucht. Die Eltern sind aufgrund ihrer eigenen Erziehung so verunsichert, dass sie meistens nicht in ihrem Herzen spüren, was der Grund des Weinens ist und was demnach die richtige Handlung wäre. Ich selbst habe zwei Kinder. Mein Sohn ist heute 19 Jahre alt. Er hat viel geschrien als Baby – besonders in der Nacht. Irgendwo in meinem Inneren wusste ich, dass er einfach nur Nähe sucht. Die menschlichen „Ratgeber“ und die Bücher jedoch sagten, dass ich ihn zu sehr verwöhnen würde, wenn ich ihm zuviel Aufmerksamkeit geben oder ihn gar ins elterliche Bett holen würde. Sie gaben mir auch Anleitungen, wie ich es fertig bringe ihn zu „beugen“. Ich lies ihn schreien, gab ihm zwischendurch „Sicherheit“, indem ich rief, dass ich noch da bin oder zu ihm ging – allerdings in immer grösseren Abständen, wie es die Bücher rieten. Irgendwann hat er aufgegeben. Heute schmerzt mein Herz, wenn ich das schreibe und ich habe Tränen in den Augen. Damals habe ich nicht auf mein Herz gehört, habe mich verunsichern lassen durch Verhaltensmassregeln, Rat-SCHLÄGE … meine Güte, was für ein Wort (!). Tipps geprägt von kulturellen Glaubenssätzen – doch die Kultur stellt man normalerweise nicht in Frage. Weiterlesen „Hell und dunkel – gut und böse“